Sanft fliesst der Nebel über die Steppe.
Von oben schauend, sieht man die Steppe nicht.
Von der Steppe aus blickend, ist einem die Sicht auf den Himmel verwehrt.
Tauche tief ein in den Nebel – in das, was du von beiden Seiten aus nicht durchblicken und wirklich benennen kannst, was sich darin zeigen möchte.
Der Schlüssel, das Auge, die Linse sind Hilfsmittel.
Doch im Grunde bist du selbst der Schlüssel.
Im Grunde durchblickst du selbst alles, weil du tief in dir weisst.
Je mehr du deine Wahrnehmung auf den Nebel richtest – ja, in ihn eindringst, desto klarer wird die Sicht.
Er beginnt sich zu lichten.
Und plötzlich vermagst du zu sehen, dass die Steppe nicht getrennt vom Himmel ist. Und der Himmel sich weit in die Steppe hinein erstreckt.
Ich frage DICH: Wo ist die Grenze?
Wo sollte es getrennt voneinander sein?
Durch den Nebel?
Kläre deine Sicht und erkenne.
Verbunden, verwoben, tief hineingreifend und einsinkend in ALLES, was IST.
Die Grenzen lösen sich für einen kurzen Augenblick auf.
Fühle das Allumfassende.
Dann werden sie wieder sichtbar, damit du die vielen verschiedenen Dinge einzeln sehen kannst. Damit du nicht das Gefühl bekommst, dich zu verlieren.
Und doch ist es von tiefer Bedeutung, dich selbst einfach einmal zu verlieren.
Um dich NEU wieder zu richten.
Um die Ordnung in seiner Natürlichkeit wieder in sich finden zu lassen.
So soll es sein und so möge es geschehen.
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